Februar 1846

Beeren aller Art bringen zu seiner Zeit reichlich ihre Früchte da und erfreuen durch ihren Genuss das Menschenherz. Eine reinere Bergluft stärkt und erhält die Gesundheit der Menschen, wie solches die Einwohner der im vorigen Jahr angelegt die Stadt Neu-Braunsfels erfahren, deren 700 Einwohner seit der Gründung bis jetzt erst 13 Gräber aufzuweisen haben; das reinste Quell- und Flusswasser von dem angenehmsten und reinsten Geschmack, dient ihnen zum erquickenden Genuß, zur Bereinigung und zur Befriedigung unzähliger Bedürfnisse. Der einen reichen Gewinn versprechende Boden ist so beschaffen, daß er mit geringer Kraftanstrengung mit wenig Mühe urbar gemacht werden kann, da man hiezu den fruchtbaren von allem Gehölze freien nur mit reichen und üppigen Grase bestandenen Prärieboden verwendet, der zu seiner ersten Cultivierung nicht mehr Mühe und Anstrengung erfordert, als in Europa die Bearbeitung eines, ein paar Jahre brach gelegenen Ackers. Die größte Mühe eines urbar zu machenden Bodens ist unstreitig dessen Umzäunung, die man ihm geben muss, wenn man einen Gewinn von der Bestellung erzielen will. Denn da hier in Amerika das Vieh ohne Hirten überall gehen kann, wohin es will, so würde man von seinen Pflanzungen wenig Gewinn erzielen, wenn man sie ohne Umzäunung lassen wollte.

Der Winter ist, wie man aus meiner vorhergegangenen Schilderung wahrgenommen, wegen des schnellen Wechsel der Witterung in Texas nicht so angenehm, wenn er auch von keiner strenge Kälte, wie in der Heimath, begleitet ist. Die Norder sind hier auch im Winter nicht kälter und unfreundlicher, als die Nordwinde in der alten Heimath zur Zeit des Herbstes und des Frühlings, ja sie sind oft noch weit gelinder; weil sie aber so schnell mitten an einem sehr warmen Tag von 15 bis 20 Grad Wärme unerwartet erfolgen, so ist der schnelle Uebergang von der Wärme zu Kälte für den Menschen sehr empfindlich und man kann, wenn man nicht auf seiner Hut ist, sich leicht eine Erkältung und infolgedessen eine Kränklichkeit als Schnupfen, Fieber und dergleichen mehr zu ziehen. Man muß daher während des hiesigen Winters, auch wenn es noch so warm ist, sich nie zu leicht ankleiden, sondern wenn man auch etwas schwitzen muß, sich dennoch immer warm angekleidet halten. Der Frühling, der hier schon mit Ende Februar zu beginnen scheint, nimmt beim

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