Dezember 1845

daß wenn sie sich ihre Schlaflager in die Runde gemacht haben, mit den Füßen in einandergeschlungen liegen müssen und die Kisten mit ihren Sachen nicht hineinstellen können, sondern dieselben noch besonders unterbringen müssen und dadurch gleichfalls genöthigt werden, sich zu Aufbewahrung ihrer Sachen eine besondere Hütte aufzubauen. Dieses haben wir nun nicht nöthig, weil unsere Wohnung geräumig genug ist, uns und unsere Sachen aufzunehmen und vor dem verderblichen Einfluss der Witterung zu schützen. Auch wohnen wir in unserer Hütte weit angenehmer und kühler zur Zeit der warmen Tage, als die Leute in den Zelten, worin sie von einer unausstehlichen Hitze beunruhigt werden. Auf diese Weise setzen wir unsere Lebensart seit dem 22. Dezember 1845 täglich fort und leben gegenwärtig schon in einer Gesellschaft von 2200 Menschen lauter deutschen Auswanderern, deren Zahlen noch wöchentlich durch Ankömmlinge von Galveston vermehrt wird, allwo noch jetzt 800 bis 1000 Mann einquartirt sein sollen und noch einige Schiffe von Europa erwartet werden, die bis dahin noch nicht eingetroffen sind. Unsere Verpflegung geschieht von Seiten des Vereins, die Portionen werden für jeden Mann einzeln oder jeder Familie auf die Anzahl ihrer Köpfe überhaupt so wie es jeder nach seinen Umständen wünscht, wöchentlich auf 8 Tage verabfolgt, nur das Fleisch, das sich hier in den warmen Tagen nicht so lange halten würde, wird alle zwei Tage ausgetheilt, und jedes mal vier bis fünf schwere Ochsen dazu verbraucht. Die Person bekommt wöchentlich 1/2 Pfund Kaffee, täglich ein Pfund frisches Rindfleisch und das dazu erforderliche Gemüse, also Erbsen, und zwar: entweder gelbe oder grüne oder graue. Schavelbohnen, Gerstengraupe, Reis und Linsen und früher auch Sauerkraut, in hinlänglichen Gaben. Früher erhielten wir groben Schiffszwieback, den wir noch auf den Schiffen aus Europa mitbrachten, als dieser aufgezehrt war, wurde feiner von Weizenmehl ausgetheilt und als auch dieser verzehrt war, wird Mais (Indisches Korn) oder der sogenannte türkische Weizen in Stelle des Brods verabreicht. Der Mann erhält hiervon täglich 1 Pfund, welches auf den vom Verein hinlänglich besorgten eisernen Mühlen gemahlen durchgesiebt und dann täglich in einem eisernen Maistopf zu einer Art von Kuchen gebacken und frisch zum Kaffee und Fleischspeisen genossen wird. Dieses Brod sieht sehr weiß

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