1. November 1845, 21. Breitengrad
haben. - Da der Wind heute ziemlich stark aus vollen Backen geblasen hat, so ging auch unsere Fahrt ziemlich schnell vor sich. Freitag den 31. Oktober 1845 hat der Wind an Stärke nachgelassen, dessen ungeachtet bewegt sich das Schiff doch noch so ziemlich schnell vorwärts. Wir befinden uns heute zwischen dem 22. und 21. Grade nördlicher Breite in der heißen Zone, wissen daher nichts von Kälte, vielmehr würde uns eine unausstehliche Hitze plagen, wenn diese nicht durch die Seeluft gemildert würde.Wenn wir daher auf dem Vorderteil des Schiffes sitzen vom milden Sonnenstrahl uns wärmen lassen und das angenehme der durch die Seeluft gemeldeten Wärmeempfinden, denken wir jedesmal auch an alle unsere lieben Freunde in der verlassenen Heimath, wie sie wohl jetzt des Abends so gerne sich an einem warmen Ofen flüchten, wären wir hier die Nächte unter freiem Himmel mit Wohlbehagen zu bringen, den Schlaf auf unseren Lager ohne Bedeckung vollführen und beim Erwachen doch von Schweiß durchnässt uns sehen. - Der heutige Tag wurde wieder mit Tanzvergnügen beschlossen, dass vor der Kajüte stattfand, um theils die Passagiere zu zerstreuen, theils Ihnen Bewegung zu verschaffen und so ihre Gesundheit zu erhalten. - hin und wieder wurde man heute auch fliegende Fische gewahr, die durch den Lauf des Schiffes aufgescheucht sich über die Oberfläche des Wassers erhoben und sich dann vermittels ihrer langflossen weit von Schiffe entfernten. Sonnabend den 1. November 1845 der Wind blies die ganze Nacht sehr stark aus Nordost und schnellte das Schiff pfeilschnell nach West-süd-west über den wogenden und brausenden Ocean hin.Des starken Windes ungeachtet, der die ganze Nacht das Schiff wie eine Wiege von einer Seite zur anderen mit starker Gewalt geschaukelt hatte, war die Hitze während der Nacht doch so groß, dass ich mich wagen durfte mit einem ganz naß geschwitzten Hemde auch nicht mit der geringsten Bekleidung angetan, aufs Verdeck zu gehen, ohne von einer Erkältung nie etwas verspürt zu haben. Die Sonne geht hier kurz vor 6 Uhr abends unter und bald nach 6 Uhr morgens auf. Beim Sonnenaufgang war die Wärme so groß, daß das Thermometer in der Kajüte 22 Grad Wärme nach Reaumür (Red.: 27,5° Celsius) zeigte. Heute bemerken wir daß der Lauf |
a puppet show was presented the passengers at 8 o’clock, in which all but the sick took part. Since the wind blew fairly strong today out of full cheeks, our run also went fairly swift ahead of it. Friday, the 31st of October, 1845, the wind lost some of its strength but in spite of that the ship still moves forward fairly fast. Today we find ourselves between the 22nd and 21st degrees northern latitude in the hot zone, therefore, we know nothing of cold but would be plagued by an intolerable heat if this were not moderated by the ocean air. Therefore, when we sit on the forepart of the ship and let ourselves be warmed by the mild sun rays and feel the pleasantness of the warmth tempered by the ocean air, we always think of our dear friends in the homeland we left, how they probably now like to move to a warm stove, while here we spend the nights in comfort under the open sky, sleep on our bed without cover, and upon awakening, still find ourselves wet with perspiration. Today, again, closed with an enjoyable dance which took place in front of the cabin, partly to distract the passengers, partly to provide exercise and thereby maintain their health. Also today, from time to time one was aware of flying fish which, through the passage of the ship, were scared up and lifted themselves above the surface of the water and then by means of their long fins moved far away from the ship. Saturday, November the 1st, 1845, the wind blew very strongly out of the northeast all night and sped the ship swift as an arrow toward west-southwest over the heaving and blustering ocean. Without regard to the strong wind which all night long rocked the ship like a cradle from one side to the other with strung force, the heat during the night was so great: that I dared go on deck with a night-shirt completely wet with perspiration and with no other clothing, without feeling any cold at all. The sun sets here shortly before 6 o’clock in the evening and rises soon after 6 o'clock in the morning. At sunrise the temperature was so high that the thermometer in the cabin showed 22 degrees Reaumur(9). (9) REAUMUR - thermatic scale introduced by French Physicist Reaumur in early 18th century in which under a pressure of 1 degree atmosphere, the freezing point of water is at 0° and boiling point at 80 degrees. |