8.Oktober 1845 Wesermündung bei Bremer-Hafen

Schlepptau befreiten Schiffe entgegen zu fahren. Es war sehr ängstlich anzusehen, wie der Mann mit einem Matrosen im Boot sitzend zwischen den Wellen der Nordsee sich öfters verlor, so, dass man glaubte, er wäre von demselben verschlungen worden, dann sich aber wieder auf den Gipfel einer hohen Welle einige Augenblicke schwebend zeigte, bis er glücklich sein sich ihm nähern das Schiff erreichte, von demselben aufgenommen wurde und bald darauf unseren Blicken gänzlich entschwand. Jetzt zwischen Himmel und Wasser schwebend, stand jeder Passagier auf dem Verdeck der schnellen Fahrt des Schiffes zusehend und sich darüber freuend und nicht im entferntesten ahnend, welche Leiden ihn nach Verlauf einer sehr kurzen Zeit treffen würden. Vor der Mündung der Weser blicken wir auf der Oberfläche des Wassers große schwarze Tiere sich wälzen, die an Größe auch den allerschwersten Ochsen übertrafen, von denen die Seeleute sagten: daß ist Störe wären. Der Wind hielt noch immer Stich und blies mit ziemlich starker Gewalt in volle Segel, daher war auch unsere heutige Fahrt ungemein schnell. Da die See aber dabei auch ziemlich hoch ging, so fing das Schiff gewaltig an zu schaukeln und zu schwanken wovon die Folge war, daß die meisten der Passagiere noch am heutigen Tag heftig von der Seekrankheit befallen wurden und sich stark übergeben mussten. Meine Frau und Kinder befanden sich ebenfalls sehr unwohl, am meisten schien mein ältester Sohn, Julius, am wenigsten meine Tochter, Henriette, von dem Übel ergriffen zu sein, alle Kranke brachen sehr heftig eine grüne gallenähnliche Flüssigkeit ab, sahen dabei leichenblass aus und suchen Ruhe im Bett zu finden. Meinerseits befand ich mich an diesem Tage noch ziemlich wohl und hatte daher noch immer einen sehr guten Appetit zum Essen, dagegen alle Seekranke jede Esslust verloren hatten. Auch Freund Zabel befand sich mit seiner Frau und seinem Sohn ebenfalls sehr unwohl, ebenso Freund Wamel mit all den Seinigen, überhaupt alle Passagiere mit nur sehr wenigen Ausnahmen. Des Abends um 10 Uhr schlug der Wind um und kam nun aus Südwesten daher wird den folgenden Tag,

Donnerstag den 9. Oktober, bald südlich, bald westlich, bald südöstlich steuerten, daher unsere fernere Fahrt über die Nordsee nicht sonderlich von statten ging. Auch erblickten wir

had been freed from the hawser. It was frightening to observe how the man sitting in the boat with a sailor was often lost between the waves of the North Sea, so that one believed he had been swallowed by them, but then was visible again for a moment, poised on the peak of a high wave, until he successfully reached his approaching ship, was taken up by the same, and soon afterwards completely disappeared from our sight. Now poised between sky and water, every passenger stood on the deck watching the swift course of the ship and were joyous, without the most remote premonition what suffering would befall them after a short time.

Before the mouth of the Weser River we saw on the surface of the water large black animals rolling, which in size would surpass the heaviest oxen, which the sailors said were sturgeons. The wind was always still sharp and blew with fairly strong force in full sails, therefore our voyage today was unusually fast. But since the sea was fairly high today, the ship began to forcefully rock and toss with the result that most of the passengers were violently struck by seasickness, and had to give in to it. My wife and children also found themselves very uncomfortable. It seemed my son Julius was the most, and my daughter Henriette the least stricken by the illness. All the sick ones violently threw up a green, gall-like liquid, looked as pale as death, and sought to find rest in bed. As for me, I still found myself fairly well on this day and, therefore, still had a very good appetite to eat in comparison with all of those who were seasick and had lost every desire to eat. Also friend Zabel and his wife and son were very ill, Wamel with all of his family, actually all passengers, with very few exceptions. At 10 o'clock at night the wind changed and now came from the southwest, therefore on the following day

Thursday, the 9th of October, we sometimes steered south, sometimes west, sometimes southeast, therefore our farther voyage across the North Sea did not go particularly well. Also, we caught sight of

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