In Wolfgang war ich immer noch verliebt, die Sache mit Reinhold kühlte langsam ab. Da trat ein neuer Torsten in mein Leben, der sehr süß aussah. Er ging genauso wie Wolfgang auf unsere Schule und das führte zu Problemen. Thorsten erwartete eine ernsthafte Beziehung mit mir, und Wolfgang verlangte eine Entscheidung, ob ich eine feste Freundschaft einschließlich Treusein mit ihm eingehen wolle. Treusein gefiel mir aber nicht. Da waren zu viele andere gute Kandidaten. Auf dem Schulhof passierte ein kleines Malheur. Wolfgang saß neben mir auf der Bank und fragte mich gerade, ob ich mich entschieden hätte, da stürmte Torsten auf mich zu, fasste mich um die Taille, sagte Mäuschen zu mir, und dass er mich heute Nachmittag anrufen werde. Wolfgang stand auf und bot ihm seinen Platz an. Ich unterhielt mich weiter mit Torsten. Am Nachmittag besuchte mich überraschenderweise Wolfgang, war sehr lieb und leidenschaftlich und flüsterte mir ins Ohr, dass er mich liebe. Warum mussten sich gleich so viele in mich verlieben? Einer hätte doch genügt. Ich glaubte mich nicht richtig verlieben zu können und konnte mir auch nicht vorstellen, dass ich dann glücklich sei. Niemanden beneidete ich, niemanden verehrte oder bewunderte ich. So beschloss ich, erst einmal abzuwarten und Tee zu trinken.

Rixa und ich würden im Sommer mit einer Jugendgruppe nach Frankreich fahren. Um die anderen kennen zu lernen, trafen wir uns am Wochenende mit ihnen in Ahlhorn. Mit dem Bus ging es ein Stückchen südöstlich von Bremen zu einem Landschulheim. Es lag inmitten von Wäldern an einem idyllischen See. Ich hatte mir sofort den einzigen Jungen ausersehen, der für mich in Frage kam. Er sah gut aus und hatte schicke Klamotten. Beim Essen saß er auch prompt neben mir. Am Abend gingen wir in sein Zimmer, zusammen mit Rixa und seinem Freund. Dort wurde erst geredet und geknutscht, bis wir so müde waren, dass wir uns auf das Bett legten. Reden und Knutschen gingen weiter bis es hell wurde, und die Vögel zu zwitschern begannen. Ich hatte Mühe, den tollen Manfred von meiner Wäsche fern zu halten. An meinen Busen durfte er auch nicht, denn der erschien mir immer noch zu klein. Ich wollte mich nicht blamieren. Morgens um fünf Uhr schlichen Rixa und ich in unsere Zimmer und haben noch ein Stündchen geschlafen. Das war unsere erste durchgemachte Nacht. Wir fühlten uns toll. Am nächsten Tag hielt Manfred ständig mein Händchen, wir ruderten auf dem See und küssten uns auf Bänken.

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