8. November 1845 St. Domingo

sind. Auch die Hitze, die um jene Zeit in der Heimath zu sein scheint, ist hier jetzt ebenfalls so groß, und würde sie nicht durch die Seeluft gemildert, so wäre sie fast unerträglich. Auch hat die Morgen- und Abenddämmerung nicht die lange Dauer vor Auf- und nach Untergang der Sonne, die sie in der alten Heimath zu haben pflegt. Denn ist die Sonne untergegangen, dann erfolgt nach wenigen Minuten auch schon die Dunkelheit der Nacht. Ebenso vor Sonnenaufgang geht die Tageshelle nur sehr kurz voran. Der Himmel scheint hier immer mit Electrizität geschwängert zu sein; doch haben wir bis jetzt noch keine Gewitter in der Nähe gehabt, wohl aber öfteres Wetterleuchten in der Ferne. Die Seekranken sind alle ziemlich hergestellt, nur Freund Peter Zabel und ein paar schwächlichen Frauen können sich noch immer nicht erholen. Wäre der günstige Wind geblieben; so hätten wir vielleicht künftigen Montag schon die Insel St. Domingo zu Gesichte bekommen. Jetzt aber, falls die Windstille längere Zeit anhalten sollte, wird es wohl nicht geschehen.


Sonntag den 8. November 1845 wie hätte ein nur sehr schwacher Wind bald aus Nordosten bald aus Osten, unsere Fahrt nach Westen war daher heute auch nur äußerst langsam. Gestern Abend gegen 7 Uhr erlebten wir zum ersten Mal auf unserer Reise das schrecklich schöne majestätische Schauspiel eines Gewitters. Die Gewitterwolke nah halte uns aus Süden mit furchtbaren und krachenden Donner. Der Himmel schien bei jedem Blitzstrahl, der in unabsehbaren Zickzack den Horizont Durchschnitt, ein furchtbares Feuermeer zu sein, worauf denn bald in kurzen Zwischenpausen das schreckliche majestätische Rollen und Krachen eines furchtbaren Donners erschallte, der die wogende See erbeben machte. sobald der Kapitain das annähern eines Gewitters gewahr wurde, gab er sogleich Befehl die meisten Segel einzuziehen, aus Besorgnis das Gewitter könne einen Sturm in seinem Gefolge haben. Der Kapitain stellte sich in eigener Person auf das Verdeck der Kajüte, von wo aus er die Befehle zu den Vorsichtsmaßregeln den Matrosen ertheilte und die von denselben mit der größten Schnelligkeit aus pünktlichste befolgt wurden. Dieses aber erregte bei den Passagieren eine ängstlich besorgliche Stimmung, besonders da die eintretende Dunkelheit der Nacht, die durch die rabenschwarzen Gewitterwolken noch mehr

heat which appears in our homeland at that time, is now just as great. here, and if it were not tempered by the sea air, it would be almost unbearable. Too, the morning and evening twilight do not have the duration before sunrise and sunset as they usually have in the old homeland. For when the sun has gone down, then the darkness of night follows in a few minutes. In like manner, before sunup, daylight is only very short. The sky here seems always to be impregnated with electricity; still, we have not as yet had any thunderstorms nearby, but indeed, heat lightning in the distance. The seasick are all fairly recovered, only friend Peter Zabel and a few sickly women still cannot recover. If the favorable wind had remained, we might have already come in sight of the island of St. Domingo next Monday. Now, however, if the calm continues for a long time, it will probably not happen.

Saturday, the 8th of November, 1845, only a very weak wind blew sometimes from the northeast, sometimes from the east. Our course westward today was only exceedingly slow. Yesterday evening, around 7 o’c1ock, we experienced for the first time upon our voyage the frightfully beautiful, majestic display of a thunderstorm. The thundercloud approached us out of the south with frightful and crashing thunder. The sky, with every flash of lightning which cut the horizon with unbounded zig-zags, appeared to be a terrifying ocean of fire, whereupon, after a short pause the alarming, majestic rolling and cracking of thunder soon resounded which made the undulating sea shake. As soon as the Captain realized the approach of the thunderstorm, he immediately commanded that the sails be drawn in, out of the concern that the thunderstorm would have a gale following. From the deck of the cabin, the Captain issued the commands of precautionary measures to the sailors, which were followed in detail with great speed. However, this created a fearful, worried mood among the passengers, especially since the darkness of the night appeared, which through the raven-black thunderclouds

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