20. November 1845, 70 miles to Galveston

trieb, und die Hoffnung in uns steigerte, Galveston bald zu erreichen. von der gestern überholten Garonne war keine Spur mehr zu sehen, sie wird bei unserer schnelleren Fahrt weit hinter uns zurückbleiben müssen, und Edgar wüssten wenigstens einen Tag später nach uns eintreffen. Es hatten ein paar Eltern aus dem Nassauischen heute das Unglück ein Kind, das schon kränklich war, als es die Seereise antrat, durch den Tod zu verlieren, welches heute abend nach Art der Seeleute in einem zusammengeschlagenen mit Steinen beschwerten Kästchen begraben, das heißt in die See gesenkt werden soll.

Donnerstag den 20. November 18:45 Uhr. Heute Nacht nach 2 Uhr wurde die Versenkung ins Meer des verstorbenen Kindes vollzogen. Der Leichnam war in einem vom Zimmermann gefertigten schwarz angestrichen im Kasten gelegt und fest vernagelt. An denselben wurde ein Sack mit Steinen befestigt und so an Seilen von einigen Matrosen ins Meer gesenkt, nachdem vorher ein stilles Gebet verrichtet wurde. Der erste Steuermann leitete diese Feierlichkeit und ließ mich durch den Kajütenwärter wecken, damit ich derselben beiwohnen konnte, sonst aber wurde sie ganz im Stillen ohne Aufsehen vollführt, wobei nur der Vater des verstorbenen Kindes und einige andere Leute zugegen sein durften. — Bis Mitternacht hatten wir ziemlichen Wind, der uns rasch weiter förderte, nach Mitternacht wurde er schwächer, nach Sonnenaufgang ganz schwach, daher der Lauf des Schiffes auch nur langsam des Nachmittags blies er zwar stärker, aber gerade aus Norden, also unsere Richtung nach Nord-Westnord beinahe entgegen, weshalb wir auch nur langsam fortschritten der Himmel war trübe, ganz mit schwarzen Wolken überzogen und drohete jeden Augenblick uns mit Regen zu benetzen.

Freitag den 21. November 18:45 Uhr. Die vergangene Nacht sehr schwacher Wind, daher auch sehr geringe unsere Fahrt; den ganzen Tag ein mäßiger Luftzug und eine mäßig langsame Bewegung des Neptuns nach Nordwest. Wie erblickten heute schon Bäume und Fleisch auf den Wogen des Golfs ein hertreiben, was uns mit fester Zuversicht erfüllt, daß wir nicht fern vom Lande sein müssen. Heute Mittag sollten wir nach dem Berechnung des Kapitains noch 70 Meilen von Galveston entfernt sein. Giebt Gott uns nur einigermaßen günstigen Wind, so hoffen wir Sonntag Mittag Galveston vor

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